Photovoltaik-Anlagen: Lohnt Sich Das?

Denkanstösse für einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt in Wiesendangen

Nachdem die FDP Schweiz die Umweltpolitk als ein Kernthema definiert hat, setzt sich die FDP Wiesendangen in einer Serie im Wisidanger mit praktischen Möglichkeiten für ein umweltbewusstes Verhalten auseinander. Im letzten Jahr wurde der «Neophyten-Check» vorgestellt. Dies ist der zweite Artikel der Reihe.

Im Interview mit Tobias Mäder: Urs Borer, Gemeindepräsident und FDP-Mitglied, und Geri Storz, Präsident FDP Wiesendangen. Beide Besitzer einer PV-Anlage auf dem Dach ihres Wohnhauses.

Hausdach mit Photovoltaikanlage, von Pujanak - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3104490

Tobias Mäder: Warum habt ihr euch für eine PV-Anlage
auf eurem Hausdach entschieden?

Urs Borer: Ich wollte einen Beitrag zur Energiewende leisten. Unsere Solaranlage ist im Februar 2018 in Betrieb gegangen und läuft seitdem problemlos.

Geri Storz: Wir hatten uns mit einer Photovoltaik-Anlage auseinandergesetzt, weil wir einen Beitrag zu einer umweltgerechten
Stromproduktion leisten wollten. Im Jahr 2015 war die Sanierung unserer Fassade notwendig, und es war ein Gerüst zu stellen. Dies war der Anlass, um zugleich auch eine PV-Anlage erstellen zu lassen.

 

Sind die Hürden gross, eine solche Anlage zu errichten?

UB: Ich habe mich für das Rundumsorglospaket der EKZ entschieden. Die EKZ organisiert alles und ist für Montage und Anschluss ans Netz verantwortlich. Die Anlage war innert 2 Tagen montiert. Die Vorbereitungsarbeiten gingen aufgrund von Lieferengpässen bei Modulen etwas länger.

GS: Bei uns in der Dorfkernzone war es etwas aufwändiger. Da brauchte es das Einverständnis des Kantons, und es musste eine Indachanlage sein. Das bedeutet keine Ziegel unter den PV-Elementen, dafür aus optischen Gründen rundherum. Das Verfahren hat etwas Zeit benötigt, die Installation ging aber schnell.

 

Lohnt sich denn eine solche Anlage überhaupt?

GS: Den Ertrag kann man positiv beeinflussen, wenn man vom produzierten Strom viel selbst verbraucht. Z.B. kann man das Laden des Elektroautos und das Waschen auf den Tag verlegen. Wir produzieren jährlich rund 10 Megawatt Strom und verbrauchen etwa die Hälfte selbst. Den Rest speisen wir ins Netz ein und erhalten dafür eine Vergütung der EKZ. Voraussichtlich werden wir den Break-even nach Abzug der KEV-Vergütung und der Steuerersparnis aufgrund der Investition nach 15-18 Jahren erreicht haben.

UB: Unsere Anlage hat nach Abzug von Vergütung und Steuerersparnis rund 18'000.- gekostet. Die Stromrechnung ist im Durchschnitt rund 600.- bis 700.- Franken pro Jahr tiefer. Die Anlage müsste daher rund 26-28 Jahre in Betrieb sein, bis der Break-even erreicht ist. Heute sind die Kosten wohl noch tiefer, so dass sich eine Investition früher rechnet.

 

Wie habt ihr euch informiert und wie seid ihr vorgegangen?

GS: Wir haben uns auf diversen Veranstaltungen vorgängig informiert und hatten dann eine intensives Beratungsgespräch mit unserem Anbieter. Danach haben wir uns entschieden und die Anlage montieren lassen.

UB: Ich habe mich bei der EKZ gemeldet und eine Beratung abgemacht. Danach wurde der Vertrag abgeschlossen.

 

Seid ihr glücklich mit eurem Entscheid, eine PV-Anlage installiert zu haben?

UB: Ich finde den Entscheid nach wie vor richtig. Mir geht es darum, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten und mit gutem Beispiel voranzugehen. Ich habe beim Bau des Hauses vor über 20 Jahren eine Erdwärmesonde einbauen lassen und diesen Schritt nie bereut. Die laufenden Heizkosten sind erheblich tiefer als bei einer Ölheizung.

GS: Ja. Die PV-Anlage war auch der Auslöser, ein Elektroauto anzuschaffen. Kombiniert mit dem Luft-Wärmetauscher, den wir als Heizung haben, reduzieren wir unsere Emissionen erheblich und können einen Beitrag zur Energieversorgung und zum Umweltschutz leisten.

 

Den ganzen Artikel als pdf.

Tobias Mäder